XWORLD-Etappe 19: Von Metropole zu Metropole

Tourstart für die sieben Teilnehmer der 19 XWORLD-Tour 2008/2009 ist Hongkong. Nach dem Kennen lernen und bereisen des Landes der Mitte, wird die Teilnehmer Laos erwarten und schließlich mit Überqueren des Mekongs Thailand das Endziel sein.

Nachdem einige der Teilnehmer die Chance genutzt haben, ein paar Tage eher nach Hongkong zu reisen, um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden, gibt es am Sonntag das erste gemeinsame Treffen im herrlichen Garten unseres 5 Sterne Hotels.

Nach einer kurzen Erläuterung der Reiseroute, geht es gestärkt durch ein kleines Mittagessen direkt hinein in das quirlige Leben von Hongkong. Bereits an diesem einzigen Nachmittag können wir die Vielschichtigkeit unsere bevorstehenden Reise erahnen. Neben einem traditionellen Markt, auf dem es alles, was scheinbar essbar ist, zu kaufen gibt, passieren wir via U-Bahn und Schiff eine hoch technologisierte Stadt, die dennoch immer wieder durch ihre historischen Wurzeln in Form von Tempeln oder alten Stadtteilen ihren Charme versprüht und damit so abwechselungsreich ist.

Gekrönt wird unser erster gemeinsamer Tag mit der Besichtigung der höchsten Erhebung der Stadt, dem Peak. Von hier aus genießen wir einen fulminanten Blick über die großartige Skyline der Stadt.

 

Da unsere Autos aufgrund der komplizierten  Einreisebestimmungen nicht direkt nach Hongkong gebracht werden konnten, geht es am frühen Morgen des nächsten Tages vorerst per Taxi, dann per Bahn in Richtung chinesische Grenze. Nach einer sehr unkomplizierten Einreise, erwartet uns dort „Peter“ unser chinesischer Guide. Wir werden sehr schnell merken, dass es unmöglich wäre ohne Landeskundigen in diesem Land zu reisen.

Da wir als Kraftfahrer einen gültigen chinesischen Führerschein benötigen, geht unsere Fahrt weiter per Bus in Richtung Verkehrsbehörde, Abteilung Führerscheinstelle.

Nach sage und schreibe nur 2,5 Stunden, in denen Peter alle Formalitäten mit den Behörden klärt, halten wir unsere Führerscheine in Händen. Wir mussten uns nur einer stattlichen Kontrolle in Form eines Sehtests unterziehen. Die ganze Angelegenheit entpuppt sich jedoch mehr als Belustigung für die ganze Gruppe und mutet eher einer ABM-Maßnahme an, als dass unser Gesundheitszustand und der unserer Augen geprüft wird.

 

 

Mit dem Erwerb unserer Führerscheine geht es jetzt endlich zu unseren Autos, die abholbereit bei einem Toyotahändler auf uns warten. Mit Benzin im Blut und heiß auf die ersten Kilometer geht es nach einer kurzen Fahrzeugeinweisung endlich los zu unserem ersten Etappenziel – Yunfu. 

 

Die nächsten Tage führen uns vorerst vorbei an kleinen Orten, in denen in emsiger Heftigkeit dem Vertrieb von Marmor nachgegangen wird. Nach und nach weicht jedoch der ebene Charakter der Landschaft den bergigen Regionen des Landes und lässt uns schon von weitem die berühmten Karstberge erkennen. Immer wieder werden jetzt kurvenreiche zu passierenden Strassen von den beeindruckenden und wie auf dem Reißbrett entworfenen akkurat errichteten Reisterassen gesäumt.

 

Mit der Besichtigung der größten Wasserfälle in Asien am dritten Tag unserer Tour sind wir nur noch einen  Katzensprung von Vietnam entfernt und erwecken mit einem Foto von der Aussichtsplattform sogar den Eindruck, dass wir augenscheinlich in Vietnam gewesen sind.

Unser Tag endet mit der Suche eines geeigneten Campplatzes, auf dem wir unser erstes und sogleich auch letztes Zeltlager aufstellen werden. Nach einem hervorragend improvisierten Ein-Gänge-Menü unsers Tourguides Weilo genießen wir den Abend mit einem Einheimischen, der sich durch unsere geselliges Zusammensein bei Bier und Wein angezogen fühlte.

 

Nach einem Frühstück im Freien bei lediglich 10°C führt uns unsere Tagesetappe über Serpentinen hinauf in die Berge und lässt uns in ca. 2000m Höhe und bei lediglich 8°C atemberaubende Blicke über die Berglandschaften genießen. 

Mit herannahender Dunkelheit und in Erwartung des Erreichens unseres Tagesziels Jian Shui soll dieser Tag auch noch eine Überraschung bereithalten. Durch Überfahren eines Brettes in dem ein Nagel steckte, gab es ein kurzzeitiges Takeout für eines unserer Fahrzeuge. Der wenige Minuten andauernde Radwechsel durch unseren geübten (weiblichen!) Tourguide sollte jedoch der einzige Zwischenfall an den Fahrzeugen auf der ganzen Etappe bleiben.

 

Ein traditionelles chinesisches Wohnhaus aus dem vergangenen Jahrhundert mit originalen Möbelstücken  (das eigens Peter unsere chin. Guide ausfindig gemacht hat), diente uns in dieser Nacht als Unterkunft und ließ uns hautnah chinesische Kultur fühlen, die man zweifelsfrei nur als Individualreisender zu spüren bekommen kann.

 

 

Nachdem wir Tag fünf der Tour mit einem ausgiebigen Fotoshooting unseres fantastischen „Hotels“ begonnen haben, werden wir anders als geplant unseren Weg auf der Autobahn fortsetzen.

Um das Tagesziel in ca. 400 km Entfernung noch bei Tageslicht zu erreichen, vielleicht aber auch getrieben durch die Möglichkeit auf der Autobahn endlich mal wieder richtig Gas geben zu können, verzichten alle Teilnehmer auf den kontrollierenden Blick auf den Tacho. Wie sollte es auch anders sein, geraten wir mit unserem verkehrswidrigen Verhalten bei Durchfahrt eines Tunnels auch prompt in eine Verkehrskontrolle. Bedingt durch das Interesse der Beamten an unserer „Expedition“ und den Autos, vielleicht aber auch durch unser reumütiges, betroffenes Auftreten und dem guten Zureden von „Peter“, kommen wir lediglich mit einer Ermahnung und einer Verkehrserziehung mit umfangreichem Informationsmaterial (natürlich nur auf Chinesisch) ungeschoren davon. Die Erleichterung nach Rückgabe der Führerscheine und Fahrzeugpapiere durch die Beamten ging spürbar durch die ganze Gruppe.

 

Die letzte Nacht auf chinesischem Boden verbrachten wir in Jinghong. Eine solch moderne  Stadt und ein derart tolles Hotel hat in dieser Region keiner erwartet, einfach Klasse.

 

Mit großen Schritten geht es gesäumt durch Bananenplantagen am Wegesrand am nächsten Tag in Richtung Laos. Vorbei an einfachen Holzhütten auf Stelzen und einer mehr und mehr dschungelartig anmutenden Vegetatation können wir merklich spüren, dass wir uns einer völlig neuen Region nähern.

Nachdem wir erneut entgegen unseren Erwartungen wiederum vollkommen problemlos die  chinesisch-laotische Grenze passierten, erreichen wir am frühen Nachmittag unsere Unterkunft in Form eines Guesthouse in Laos.

 

Die folgenden zwei Tage in Laos sind durch völlig neue Impressionen im Gegensatz zu China geprägt. Wir erleben direkt hinter der Grenze, was es heißt, in einem der ärmsten Länder der Welt zu sein. Obwohl das Straßennetz sehr gut ausgebaut ist (die Nord-Süd-Verbindung als Transitstrecke von China nach Thailand wird von den drei beteiligten Ländern zu je einem Drittel finanziert),  passieren wir kaum noch größere Ortschaften.

 

Doch trotz allem erwartet uns auch hier eine Gastfreundschaft, deren Annahme uns zu Peinlichkeit rührt. Besonders zu spüren bekommen wir dies, als uns unser laotischer Tourguide zu einem Bergvolk, den Akha,  führt. Sofort sind wir umrundet von dutzenden Kindern (80 % der Laoten sind unter 16 Jahre), die uns neugierig beobachten und zögerlich unsere Gastgeschenke entgegennehmen.

Als Dank werden wir in ihre Hütten auf einen selbst gebrannten Schnaps eingeladen. Selbst zu der stattfinden Hochzeit, mit frisch geschlachtetem Schwein (dieses Erlebnis durften wir hautnah miterleben) werden wir selbstlos eingeladen.

Wir müssen jedoch ablehnen, da für den Nachmittag eine Offroadtour durch den laotischen Dschungel geplant ist.

 

Nach einer anstrengenden Fahrt durch Matsch und Furchen im Dschungel erreichen wir erschöpft am 8. Tag unsere Tour das Guesthouse in Huay Xai. Mit Blick über den Mekong nach Thailand lassen wir den Tag bei einem – wie immer reichlichen – gemeinsamen Abendessen ausklingen.

 

Als besonderes Highlight dieser Etappe werden wir am nächsten Tag per Fähre den Mekong (Grenzfluss) mit unseren Autos überqueren. Nach gut zwei Stunden Wartezeit in praller Sonne erreichen wir unser nächstes Ziel: Thailand.

So arm und einfach wir Laos kennen gelernt haben, so abrupt werden wir wieder in die moderne Zivilisation zurück katapultiert. Supermärkte, Restaurants, schicke Autos und die fehlende Langsamkeit im Leben werden uns jetzt bis zum Endziel Bangkok begleiten.

 

Die schroffe Natur und den Dschungel im Rücken geht es entlang des Mekongs weiter in Richtung des so genannten Goldenen Dreiecks, an dem sich die Länder Laos, Thailand und Myanmar treffen.

Auf unserem Weg in Richtung Südthailand passieren wir Chiang Mai, wo wir vor einem Supermarkt von einem HANSA-FLEX Kunden angesprochen werden, besichtigen historische Stätten wie Kamphaeng Pet, das zum Weltkulturerbe gehört sowie die ehemalige Hauptstadt von Thailand: Ayuthaya.

 

Auf unseren zahlreichen Stopps, sei es zum Picknick auf einem Feld, in einem einfachen Restaurant, aber auch nur vom Auto aus, haben wir während unserer gesamten Fahrt durch alle drei Länder nur freundliche, lächelnde, uns zuwinkende Menschen kennen gelernt, die uns jederzeit herzlich gegenüber traten.

 

Die Eindrücke,  die wir auf dieser Reise sammeln durften, sind für uns daher nicht nur als Bilder in unserem Kopf oder auf Bildern verankert, ebenso stark sind die vielen emotionalen und herzlichen Empfindungen, die wir von dieser Reise mitgenommen haben.

 

Am 11. Tag erreichen wir am frühen Nachmittag Bangkok und checken nach einer langen und erlebnisreichen Reise in unser Hotel mitten in der City ein.

 

Ehe wir am nächsten Tag zu einem letzten gemeinsamen Sightseeing in die Stadt starten, um den  Grand Palace anzusehen, wird es jetzt zur Gewissheit, dass die Besetzung des Flughafens und die gesamte politische Situation in Thailand auch Auswirkungen auf die Rückkehr der Teilnehmer haben wird.  Nichtsdestotrotz haben sich die Betroffenen dadurch nicht den Fluss des Erlebeten verderben lassen und das Beste aus der Situation gemacht. Alle haben den Weg nach Hause gefunden, der ein oder andere über abenteuerliche Wege...

 

Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle dem Ehepaar Suwanwong von HANSA-FLEX Bangkok, die sich toll engagiert haben.