Etappe 34: Von Peking nach Ulan Bator - die Wüste Gobi ruft

Die 34. Etappe der XWORLD führte von Peking nach Ulan-Bator und barg eine ganz besondere Herausforderung für die acht Teilnehmer: Es galt, die Wüste Gobi zu durchqueren! Die Gobi besteht zum größten Teil aus kahlen Felsen oder Wüstensteppe. Wie die Teilnehmer mit den Bedingungen in der Wüste zurecht kamen und was sie sonst erlebten berichtet ein Teilnehmer:

„Am ersten Tag (14.06.2009) treffen sich alle Teilnehmer gegen 18:00 Uhr zu einem gemütlichen Empfangsdrink in der Hotellobby. Nach einem kurzen Briefing über das Reiseprogramm essen wir zu Abend. Es gibt Pekingente in einem fünfstöckigen Restaurant, in dem bereits Helmut Kohl und andere Berühmtheiten gegessen haben.

Am nächsten Morgen frühstücken wir ausgiebig und starten früh zum Krankenhaus. Ein medizinischer Check steht an, damit wir unsere chinesischen Führerscheine bekommen können. Nachdem jeder die Tests bestanden hat, fahren wir zum Mittagessen ins Hotel zurück und werden schon von der chinesischen Presse erwartet. Es werden Fotos mit uns, den Autos und einem großen HANSA-FLEX Banner gemacht. Bald darauf sind wir in allen großen Zeitungen Chinas zu sehen.
Am Nachmittag: Sightseeing. Die verbotene Stadt und der Platz des himmlischen Friedens sind zwei Stationen. Wir beschließen den Tag mit einem Abendessen unter freiem Himmel.

Heute fahren wir zur großen Mauer. Der Himmel ist bewölkt, aber noch ist es trocken. Erst als wir in Badaking, an der Mauer ankommen, beginnt es zu regnen. Dennoch ist der Ort mit Menschen übersät. Es scheint, als folgten alle dem alten Spruch Maos: „Nur, wer einst auf der Mauer war, ist ein wahrer Mann“. Auch wir bahnen uns den Weg durch die Menschenmassen und erklimmen bei mittlerweile strömenden Regen die Mauer. Einige von uns drehen schon nach wenigen Metern um. Der Rest lässt sich nicht vom Weg abbringen. Auf der Mauer angekommen, hat der Anblick etwas mystisches: Tiefliegende Wolken lassen das Bauwerk immer wieder verschwinden.
Durch den Regen fahren wir zurück auf die Autobahn Richtung Datong. Zu Mittag essen wir in einem kleinen Restaurant was sicherlich auch schon besser Zeiten gesehen hat. Aber die Nudelsuppe ist gut. Am Nachmittag reisst der Himmel auf, und als wir Daton erreichen ist die Strasse schon wieder trocken. Zum Abendessen gibt es Feuertopf der wohl vor allem den chinesischen Guides Li und Melina geschmeckt haben.

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir in den Tag. Unser erster Programmpunkt sind die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Yungang Grotten. Mehr als 50.000 Buddhhfiguren, die bis zu 15 Meter hoch, sind können wir bewundern. Leider sind viele der Figuren bei der Kulturrevolution zerstört worden, aber dennoch sind wir alle sehr von diesem Ort beeindruckt. Über Nebenstraßen führt unser Weg durch eine von Kohleabbau geprägte Region. Die Gegend ist trist und die Menschen hier wirken irgendwie resigniert. Zum Mittag erreichen wir Yingxian. Dieser Ort ist für seine Holzpagode bekannt. Die älteste Chinas und hat schon sieben Erdbeben unbeschadet überstanden. Bevor wir die Pagode besichtigen, essen wir zu Mittag. Das nächste Ziel sind die hängenden Klöster am Heng Shan Berg. Beeindruckt von dem was Menschen bauen können, fahren wir zurück nach Datong. Den erlebnisreichen Tag lassen wir bei einem guten Buffet im Hotel ausklingen.
 
Während ein Teilnehmer noch mit Magenproblemen im Bett liegt und die Zeit bis zum Aufbruch dort verbringt,  besichtigen wir die Neun-Drachen-Wand. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt Datong. Danach machen wir uns auf den Weg nach Erenhot. Die Straße ist gut und asphaltiert und wir kommen gut voran. Mittag essen wir in einem kleinen aber feinen Lokal am Straßenrand. Dort können wir zusehen, wie unser Essen zubereitet wird und bekommen eine köstliche und herzhafte Mahlzeit zum Mittag. Am Abend erreichen wir nach knapp 400 Kilometer Fahrt Erenhot. Wir essen gemeinsam zu Abend und lassen den Tag bei einem kühlen Bier in der Hotellobby ausklingen.

Wir können Ausschlafen! Das chinesische Frühstückt kommt bei den Chinesen gut an. Wir freuen uns das Chinesen auch Wassermelone frühstücken. Leider müssen wir noch auf unsere Ausreisegenehmigungen warten und nutzen die Zeit um die Autos noch einmal voll zu Tanken. Es scheint als würde die Genehmigungen etwas länger dauern…
Deshalb gehen wir erstmal in einen Massagesalon und bekommen eine typisch chinesische Massage. Körperlich vollkommen entspannt, erfahren wir, dass die Ausreisegenehmigungen auch nach dem Besuch im Massagesalon nicht vorliegen. Dank unseres Guides finden wir ein nettes Lokal, in dem wir guten Kaffe bekommen. Leider ist der Strom ausgefallen und die tolle Espressomaschine funktioniert nicht. Wir bekommen einen von Hand zubereiteten Cappuchino. Für chinesische Verhältnisse ist er sehr gut.  Um 15:30 Uhr fahren wir endlich zum Zoll. Eine halbe Stunde später sind dann auch endlich die Papiere fertig. Die Ausreise geht dann überraschend schnell. Die Einreise in die Monoglei leider nicht. Sie dauert noch mal ca. 1,5 Stunden…

Bevor wir starten, füllen wir unsere Reserven noch einmal auf. Wir kaufen Brot, Äpfel, Süßgetränke und finden sogar Spreewald-Gurken. Mit ein wenig Heimat im Gepäck machen wir uns auf den Weg. Schnell ist die Asphaltstraße zu Ende und es bleibt Schotterpiste. Die Weite des Landes ist faszinierend. Erstmals bekommen wir ein Gefühl, warum die Autos so umgebaut wurden und wie gut sie für diese Straßen geeignet sind. Wir picknicken zur Mittagszeit und finden am Abend mitten in der weiten Steppe einen Platz an dem wir unser Camp aufbauen können. Melina zeigt uns wie die Zelte aufzubauen sind. Nach knapp einer Stunde steht das komplette Camp mit Gruppenzelt. Das Kochen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Erst gegen 22:00 Uhr – nachdem die erste Flasche Ballantines schon fast leer ist – bekommen wir endlich bissfest gekochte Pasta.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Camp, packen wir die Zelte zusammen und starten in den Tag. Der Weg führt uns weiter durch die Regionen Mittel- und Südgobi. Über Schotterpisten fahren wir gen Westen. Mitten in dieser unwirtlichen Gegend sehen wir plötzlich zwei Jurten und halten an.  Freundlich werden wir von den Bewohnern gebeten doch einzutreten. Wir bekommen einen Eindruck davon, wie hart das Leben in dieser Geröllwüste ist. Die Familie lebt, wie die meisten Normaden von der Viehzucht. Wir sehen Ziegen und Schafe, die gerade geschoren werden. Außerdem Kamele. Aus der Kamelmilch wird gerade Butter gewonnen.
Wir fahren weiter durch die Steppe und erreichen am Abend Dalanzargad. Wir Tanken noch einmal die Autos und Fahren weiter zu unserem Gercamp. Vor allem die Duschen werden nach der Nacht im Camp freudig gestürmt.

Nach einem guten Frühstück, mit Omelett, Brot, Butter Marmelade, Pfannkuchen Käse und Wurst starten wir zur Geierschlucht. Nach einer kurzen Visite im Nationalpark Museum fahren wir die letzten Kilometer zum Eingang der Schlucht. Hier müssen wir die Autos abstellen – kein Durchkommen möglich. Die letztem Kilometer geht es zu Fuß weiter. Leider im Regen. Nach 30 Minuten Fußmarsch erreichen wir das Eis. Vorsichtig wagen wir uns weiter und werden sogar mit Sonnenschein belohnt. Zurück an den Autos geht es weiter gen Westen. Über Wellblechpiste und Hügelkämme fahren wir bis zu den singenden Dünen und testen hier die Autos auf ihre Fähigkeiten im Sand – ein großer Spaß für alle. Um 18:00 Uhr erreichen wir unser Gercamp. Dort lassen wir den Tag bei einem kühlen Bier Revue passieren. In der Nacht zeigt sich ein sternenklarer Himmel, wie man ihn in Europa selten zu sehen bekommt. Hier in der Wüste, fernab vom Licht der Großstädte funkeln unzählige Sterne und erscheinen dabei so nah, als könne man sie mit der Hand greifen.

Gut ausgeruht geht die Fahrt weiter. Wir verlassen die Region Südgobi in Richtung Norden. Die Pisten werden zunehmend besser und wir können bis zu 80 km/h schnell durch die Mongolei brausen. Schon kurz nach dem Mittagessen erreichen wir unser heutiges Ziel. Ein Gercamp an den Ruinen des Ongiyn Klosters. Wir besichtigen die Ruinen des einst wichtigsten Klosters in der Mongolei. Viel haben die Russen nicht übrig gelassen. Nach dem gemeinsamen Abendessen nutzen wir die Billardtische und genießen den angenehm warmen Abend.

Für heute steht viel auf dem Programm, deshalb starten wir früh in den Tag. Die Strecke bis Avaikheer ist gut zu fahren. Nach einem kurzen Stopp um unsere Vorräte an Lebensmitteln aufzufüllen, geht es weiter. Über 20 Kilometer können wir auf Asphalt fahren. Nach den langen Schotterpisten, die uns ganz schön durchgeschüttelt haben, ist das eine willkommene Abwechslung. Leider währt das Vergnügen nur kurz. Wir biegen auf eine Schotterpiste ab und sehen am Straßenrand die ersten Yakherden. Die Strecke führt uns durch wunderbare Flusslandschaften. Wir halten bei Einheimischen an und beobachten wie Stutenmilch für Airak (=vergorene Stutenmilch) gewonnen wird. Durch Nadelwälder und Flussbetten fahren wir zum Orcon Wasserfall welcher leider ausgetrocknet ist. Nach der Steppenlandschaft, die uns tagelang umgab, ist die Vegetation mit vielen Bäumen, Blumen und Flusstälern eine willkommene Abwechslung. Unser Ziel ist die ehemalige Hauptstadt des Mongolischen Reiches Kharakorum. Wir übernachten wieder in einem typischen Gercamp und essen typisch mongolische Teigtaschen gefüllt mit Hammelfleisch zu Abend.

Erstes Ziel ist das Erdene Zuu Kloster – das erste und älteste buddhistische Kloster der Mongolei. Ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe. Seit 1990 ist es wieder in Betrieb und wird seit kurzer Zeit restauriert. Wir besichtigen das Kloster und bekommen bei der Führung einen Eindruck der buddhistischen Kultur. Wir sehen die Mönche bei Beten und haben Glück zwei Mönche zu beobachten, wie sie mit Muscheln Musik machen. Danach starten wir zu unserer letzten Tagesetappe nach Ulan Bator. Die Straße ist größten Teils asphaltiert und so düsen wir schnell durch die Mongolei. Kurz vor dem Ziel löst sich beim Hilux ein Stoßdämpfer. Auf Asphalt kein Problem. Allerdings erwarten uns etwa 150 Kilometer vor Ulan Bator noch einmal 50 Kilometer Schotterpiste. Für den Hilux bedeutet das langsam und vorsichtig fahren. Der Großteil der Gruppe fährt mit einem der zwei Guides voraus und wir treffen uns zum Abendessen alle im Hotel wieder. Glücklich es geschafft zu haben, gehen wir essen uns lassen den Abend in einer mongolischen Disco ausklingen

Unser letzter Tag in der Mongolei. Wir besichtigen die Märkte und Klöster Ulan Bators und haben von einer Aussichtsplattform aus einen wunderbaren Rundblick auf die Stadt. Den Tag beschließen wir mit einem gemeinsamen Abschlussessen.

Eigentlich wollten wir heute zurück reisen. Aber der Wind weht zu stark. So stark, dass kein Flugzeug abheben kann. Nach fast 36 Stunden Wartezeit, beruhigt sich das Wetter und wir können die Heimreise antreten.