Allgemeine Informationen über Nepal

Hört man Nepal, denken viele sofort an Trekking-Touren, Bergsteigen und unendliche Weiten. In der Tat ist es die Bergwelt des Staates im Himalaja, die schlicht und einfach atemberaubend ist, doch Nepal hat weit mehr zu bieten als das. In Nepal erwartet einen eine 2500 Jahre alte Kultur und Geschichte mit vielen historischen Bauten und Ausgrabungsstätten wie Patan und Bhaktapur mit ihren wunderschönen Altstädten und Lumbini, die Geburtsstätte Buddhas, um nur ein paar zu nennen. Auch der Naturfreund kommt bei einer Nepal-Rundreise voll auf seine Kosten und man muss nicht gleich den Mount Everest erklimmen, um die raue und schöne Bergwelt kennen zu lernen. Ansonsten ist auch Katmandu, die Hauptstadt des an China grenzenden Königreiches ein Muss. Auf dem Durbar-Platz im Stadtzentrum finden sich unzählige buddhistische und hinduistische Tempel, sowie der Königspalast und die berühmte Statue des Affengottes. Außerhalb der Stadt sollte man sich dann unbedingt den Affentempel ansehen, wo tatsächlich vorlaute Paviane nicht davor zurückschrecken den Besuchern das Essen aus dem Picknickkorb zu stibitzen.

Der Zeitunterschied beträgt MEZ (Mittel Europäische Zeit) im Sommer plus 3,45 und im Winter plus 4,45 Stunden.

Geographie

Nepal liegt an der Grenze zwischen Zentral- und Süd-Asien. Es wird südlich, westlich und östlich von Indien umschlossen. Im Norden grenzt es an Tibet, die „autonome“ Region Xizang der Volksrepublik China. Nepal zeichnet sich durch die, dieses Land prägenden, klimatischen, geografischen und gesellschaftlichen Extreme aus. Nepal ist zwischen 145-241 Kilometer breit und etwa 850 Kilometer lang. Die höchste Erhebung ist der Mount Everest mit 8850 Metern und der niedrigste Punkt liegt etwa bei 70 Metern. Außer dem Mount Everest gibt es im nepalischen Himalaya noch neun weitere Achttausender, 22 Gipfel ragen über die 7000-Meter- und 250 über 6500-Meter-Grenze.

Klima

Die Fülle der landschaftlichen und klimatischen Ereignisse beinhaltet fast alle Klimazonen unserer Erde, was durch extreme Höhenunterschiede innerhalb der Grenzen dieses kleinen Landes bedingt ist. Das Klima in Nepal reicht von tropischen bis zu arktischen Temperaturen. Der südliche Teil des Landes ist tropisch mit sehr warmem und feuchtem Klima. Subtropisches Klima beherrscht den mittleren Teil des Landes. Der nördliche Teil, in den Höhen über 3500 Meter, hat alpines Klima mit sehr niedrigen Temperaturen im Winter. Für die Gebiete unter 3500 Metern gilt im Allgemeinen: nicht zu kalte Winter, tagsüber meist Sonnenschein.

Kleidung

Wärmere Kleidung sollte man zu jeder Jahreszeit mitnehmen. Für Touren im alpinen Gelände ist warme Kleidung immer erforderlich, in größeren Höhen alpine Bergkleidung. Das Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht, Sonne und Schatten ist besonders hoch. Denken sie bei ihrer Kleidung daran, generell sollte die Kleidung dezent sein, Männer mit bedecktem Oberkörper und Frauen mit bedeckten Schenkeln. Die Sonne ist auf diesem Breitengrad und in der Höhe besonders aggressiv. Es empfiehlt sich ein Sonnenhut, Sonnenschutz, Lippenschutz und vor allem an eine gute Sonnenbrille mitzunehmen.

Essen

Die ursprünglich nepalesische Küche spiegelt die einfachen Lebensverhältnisse wieder und ist entsprechend sehr schlicht und begrenzt. Das Standardgericht besteht aus Reis (bhat), zu dem eine Art herzhafter Linsenbrei (dal) und/oder Gemüse-Curries (tarkari) serviert werden. Als Beilage gibt es dazu meist klein geschnittene Zwiebeln (pijay), ein wenig Pickles (acar), das sind scharf-sauer eingelegte Früchte wie Mangos oder Limonen, gelegentlich auch eingelegtes Gemüse. Hausgemachter Joghurt (dahi) rundet die Mahlzeit ab. Die obige Kombination von Dal-Bhat-Tarkari ist so etwas wie Nepals bescheidenes Nationalgericht. Eigentlich kam die Bezeichnung „Dal Bhat“ erst durch ausländische Besucher auf. Zuvor nannten die Nepalis ihre Mahlzeiten einfach nur „Essen“ oder „Reis“, weil es streng genommen nur dieses eine Gericht gibt – eben Reis und Linsen: rote, gelbe, schwarze. Gegessen wird in Nepal mit den Fingern, in feinen kreisförmigen Bewegungen der rechten Hand. Doch heutzutage ist man in Nepal nicht mehr allein auf die nepalesische Kost angewiesen, zur Abwechslung bieten sich tibetische, indische und chinesische Gerichte an. Daneben gibt es mittlerweile auch schon eine ganze Reihe an West-Speisen. Sie schmecken zwar nicht immer so, wie wir es gewohnt sind, doch merkt man immer wieder, dass die Nepalesen sich große Mühe geben, um die Besucher des Landes zufrieden zu stellen.

Währung

Die Währung in Nepal ist der Nepal-Rupie. 1 Nepal-Rupie = 100 Paisa. Währungskürzel: NR oder NPR.

Geld sollte ausschließlich bei autorisierten Stellen (Banken, Hotels und lizenzierten Wechselstuben) gewechselt werden. Touristen sollten Umtauschbelege sorgfältig aufbewahren, da diese für Visaverlängerungen oder Trekking-Genehmigungen vorgelegt werden müssen. Hotelrechnungen, Flugtickets und teilweise auch Trekking-Genehmigungen müssen von Touristen in Devisen bezahlt werden. Es empfiehlt sich die Mitnahme von ausreichend Bargeld, da Kreditkarten und Reiseschecks nicht überall akzeptiert werden. In Pokhara, Kathmandu und Chitwan gibt es zahlreiche Wechselstuben.

Telefonieren

Die Vorwahl für Ferngespräche von Deutschland nach Nepal ist 00977, von Nepal nach Deutschland wählt man 0049. Selbstwählferndienst gibt es in Nepal nur nach Kathmandu. Auslandsgespräche müssen über das Fernamt geführt werden, die Verbindungen sind oft schwierig.
Notrufnummern: Polizei 41 12 10, Touristenpolizei 424 70 41, Unfallrettung 22 80 94, Feuerwehr 101.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in Nepal ist äußerst schlecht. Das Risiko von Durchfallerkrankungen ist im gesamten Lande sehr hoch und ab einer Höhe von ca. 3.000 Meter besteht die Gefahr höhenkrank zu werden. In schweren Krankheitsfällen empfiehlt es sich umgehend in die Heimat zurück zu fliegen. Für Notfälle führt der Reisebegleiter eine umfangreiche Reiseapotheke mit sich. Falls Sie bestimmte Medikamente täglich benötigen, vergewissern Sie sich jedoch, dass Sie diese in ausreichender Menge dabei haben.

Die hygienischen Bedingungen in Nepal entsprechen nicht dem europäischen Standard. Daher sollte man sich an einige Vorsichtsmaßnahmen halten: Häufig die Hände waschen, kein Leitungswasser oder unabgekochtes Wasser trinken, Obst vor dem Verzehr schälen, vermeiden sie Fleisch und Fischgerichte.

Außerdem ist die Überprüfung des allgemeinen Impfschutzes – Diphtherie, Tetanus und Polio – empfehlenswert. Weiter empfehlen wir Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus und eventuell gegen Tollwut. Der Reisende sollte sich über Infektions- und Impfschutz sowie andere Prophylaxemaßnahmen rechtzeitig informieren und ärztlichen Rat einholen. Auf allgemeine Informationen, insbesondere bei Gesundheitsämtern, reisemedizinisch erfahrenen Ärzten, Tropenmedizinern, reisemedizinischen Informationsdiensten oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wird verwiesen.

Elektrizität

Ein Adapter sollte mitgeführt werden, denn flache Stecker passen nur manchmal. Mit stärkeren Spannungsschwankungen und Stromausfällen muss gerechnet werden und auf dem Land gibt es keine Elektrizität. Die Netzspannung beträgt in der Regel 220 Volt, Frequenz 50 Hz.

Zoll

Folgende Artikel können zollfrei nach Nepal eingeführt werden: 100 Zigaretten oder eine entsprechende Menge anderer Tabakwaren; 1,14 l alkoholische Getränke, Parfüm für den persönlichen Bedarf.

Es ist zu beachten, dass das gesamte Gepäck bei der Ein- und Ausreise deklariert werden muss, man nur eine begrenzte Anzahl Kameras, Videos und elektronischer Geräte einführen darf und diese oft im Visum vermerkt werden. Gegenstände von archäologischer oder historischer Bedeutung (älter als 100 Jahre) dürfen nicht exportiert werden.

Verhalten

Zwar sind die Nepalesen im Allgemeinen ein sehr tolerantes Volk, doch sollte dies nicht als Freibrief gewertet werden. Das Betreten des Allerheiligsten von Hindu-Tempeln ist nur Hindus gestattet. Nicht-Hindus sind aber direkt am Tempel, auf dem Innenhof des Tempels und in einigen eventuell umliegenden, dazugehörigen Gebäuden zugelassen. Klöster sind immer im Uhrzeigersinn zu umlaufen. Bei Betreten von Wohnhäusern und Kloster-Innenräumen sind die Schuhe an der Schwelle auszuziehen. Ein Haus mit Schuhen zu betreten wäre gleichbedeutend, als würde man in einem westlichen Heim auf den Fußboden spucken. Beim Sitzen (traditionell in Nepal auf dem Boden) müssen die Füße so platziert werden, dass die Fußsohlen auf niemanden zeigen, denn das wäre eine Beleidigung. Öffentliche Zärtlichkeiten sind verpönt. Unter den Nepalis wäre selbst das Händchenhalten eine absolute Sensation, vom Küssen gar nicht zu sprechen. Die linke Hand wird zum Reinigen nach dem Stuhlgang benutzt und gilt daher als unrein, deshalb sollten damit keine Nahrungsmittel angefasst und schon gar keine Personen berührt werden.

Im Allgemeinen lassen sich Nepalesen gerne fotografieren, jedoch nicht alle. In vielen Fällen wird der/die Betroffene gleich Geld dafür verlangen. Es empfiehlt sich deshalb, immer einen Vorrat an kleinen Scheinen dabei zu haben. 5, höchstens 10 Rupee sollten für ein Foto ausreichen, selbst wenn mehr verlangt wird. Kühe sind den Hindus heilig und werden oft sogar als die “Mutter” der Menschen bezeichnet. Dementsprechend groß ist der Freiraum den sie genießen. So kann bei einem Unfall als Schadenersatz das überfahrene Tier durchaus 200 Dollar kosten.

Sicherheit

Reisen nach Nepal sind noch immer besonderen Unwägbarkeiten ausgesetzt. Wer reist, sollte sich über die aktuelle Lage informiert halten und sich potentielle Gefährdungen bewusst machen. Am 21. November 2006 wurde ein historisches Friedensabkommen zwischen der 7-Parteien-Allianz und den Maoisten unterzeichnet. Trotzdem gehen die in jüngster Vergangenheit vor dem Friedensschluss verstärkt aufgetretenen Demonstrationen weiter. Diese werden zum Teil von gewalttätigen Ausschreitungen begleitet. Weitere Streiks und nicht immer nur friedliche Protestdemonstrationen können kurzfristig ausgerufen werden, auch ohne Vorankündigung. Auch mit Blockaden/Straßensperren, die kurzfristig ausgerufen bzw. organisiert werden, ist zu rechnen. Ausgangssperren werden oft nur kurzfristig über Radio angekündigt.

Bisher sind Touristen und Ausländer – von Gelderpressungen abgesehen – nicht das Ziel der Maoisten gewesen.

Etappen durch Nepal

Lhasa-Kathmandu
Kathmandu-Lhasa

Diese Informationen sind nach unserem besten Wissen zusammengestellt, Änderungen sind möglich. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit aller genannten Informationen.