Allgemeine Informationen über Indonesien

»Tanah Air – Wasserland« nennen die Indonesier selbst treffend ihr Land. Mehr als 17.000 Inseln und Inselchen, die den Pazifischen Ozean sprenkeln, erstrecken sich in einem über 5.000 km langen Bogen beiderseits des Äquators von der Malaiischen Halbinsel bis nach Neuguinea. Das entspricht der Entfernung zwischen Europa und Amerika. Das weite Spektrum der Landschaften in Indonesien spannt sich vom tropischen Regenwald mit üppiger Vegetation, über rauchende Vulkankegel mit bizarren Lavafeldern bis zu zerklüfteten Steilküsten und palmengesäumten Sandstränden.

Besucher erwartet eine Fülle faszinierender, aber auch widersprüchlicher und verwirrender Eindrücke: moderne Bankpaläste und alte Tempel, westlich geprägtes Fernsehen und traditionelles Schattentheater. Ein ewiges Verkehrschaos in Jakarta und ländliche Idylle, lärmende Diskotheken und beschauliche Moscheen, eine autoritäre Obrigkeit und ein tief verinnerlichtes Bestreben der Menschen nach Harmonie und Ausgleich. Hier, wo alle größeren Weltreligionen Fuß gefasst haben, überschreiten Besucher ständig die Grenzen einzelner Kulturkreise. Sie werden innerhalb kürzester Zeit mit den unterschiedlichsten geistigen, künstlerischen und religiösen Traditionen konfrontiert. Indonesien gehört zu den schönsten und geheimnisvollsten Regionen der Welt. Kulturhistorisch Interessierten bietet das Land imposante Baudenkmäler aus der hindu-javanischen Epoche wie z.B. die Tempelanlagen von Borobudur und Prambanan. Erholungssuchende finden lange Sandstrände und das Angebot für Abenteuerurlauber, Wanderer, Bergsteiger oder Taucher ist groß.

Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt in der Westzone (Sumatra und Java) plus 6 Stunden, in der Sommerzeit plus 5 Stunden.

Geographie

Indonesien besteht aus den sechs Hauptinseln Sumatra, Sulawesi, Java, Bali, Kalimantan (Teil von Borneo), West Papua (Irian Jaya, westliche Hälfte Neuguineas) und 30 kleineren Archipelen. Insgesamt besteht Indonesien aus über 17.000 Inseln, von denen 6.000 unbewohnt sind. Landschaftlich gesehen sind die Inseln recht unterschiedlich, einige haben Berge oder Hochebenen, andere bestehen aus flachen Küstenebenen und Schwemmland.

Natürliche Grenzen hat Indonesien im Norden zu Singapur, Palau, Malaysia, den Philippinen, im Osten an Papua-Neuguinea, im Süden an Australien und den Indischen Ozean. In dem indonesischen Inselreich erstrecken sich mehrere Meerengen, Seebecken sowie Nebenmeere. Die West-Ost-Ausdehnung, sowohl nördlich als auch südlich des Äquators, beträgt ca. 5.100 km, von Norden nach Süden sind es etwa 1.900 km.

Klima

Das Klima Indonesiens ist tropisch und vom Monsum geprägt. Bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 80% liegen die Temperaturen im Jahresdurchschnitt bei 27 °C. Dennoch lässt sich das Klima in drei Regionen unterscheiden, die Küstengebiete mit Temperaturen von 24 - 35 °C, das Landesinnere mit 20 - 30 °C und das Bergland mit 16 - 26 °C.

Kleidung

Indonesien ist sehr konservativ, dem sollte mit dezenter Kleidung Respekt geboten werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, atmungsaktive sommerliche Kleidung mitzunehmen, auch ist Kleidung zum Regenschutz angebracht.

In den Bergen kann es gegen Abend etwas kühl werden, deshalb sollten auch leichte Wollsachen bzw. Fleecekleidung mitgenommen werden. Für die heißen Sonnentage ist es wichtig einen Sonnenhut, Sonnenschutzmittel und eine gute Sonnenbrille mit UV-Schutz einzupacken.

Essen

Die typische indonesische Küche ist regional stark unterschiedlich, wobei Reis in der Regel die Grundlage bildet. Durch die Größe des Landes gibt es eine Vielzahl von Regionalküchen. Im Inselreich Indonesien sind natürlich Fisch und Meeresfrüchte von großer Wichtigkeit. Schweinefleisch wird im größten muslimischen Land der Welt hingegen seltener verzehrt – hauptsächlich im hinduistischen Bali, von der (relativ großen) chinesischen Minderheit und den christlichen Minderheiten, die im ganzen Land, vor allem im Osten und Nordsumatra leben.

Generell ist das meist verzehrte Fleisch das des Huhns. Buchstäblich überall in Stadt und Land werden Hühner gehalten und Ayam Goreng (gebratenes Huhn) kann als Nationalgericht bezeichnen werden. Beliebt ist auch Saté. Hierbei handelt es sich um Fleischspießchen mit Saucen auf Chili- oder Erdnussbasis. Gewürzt wird in der indonesischen Küche mit dem aus fermentierten Garnelen hergestellten Trassi oder mit einem der vielen, zum Teil sehr scharfen Sambals, die als Würzbeilage zu den meisten Gerichten gereicht werden. Fast alle Gebiete und Städte haben ihre eigenen, im ganzen Land bekannten Spezialitäten, und jeder Indonesier kann einem erzählen, wo es z. B. die besten Mangos gibt, oder den besten Tofu.

Unterkünfte

In der Regel verfügen Hotels der oberen Kategorien über klimatisierte Zimmer, die hinsichtlich der Ausstattung durchweg westlichem Standard entsprechen. Vielfach haben auch einfachere Hotels und Pensionen ein durchaus akzeptables Niveau. Einige kleine Unterkünfte unterscheiden sich in der Qualität kaum von Hotels der Sternekategorie, meist bieten sie eine angenehme Atmosphäre, die man in den großen Touristenhotels vermisst.

Währung

Die indonesische Währung ist die indonesische Rupiah (Rp). 1 Rupiah = 100 Sen. Man sollte darauf achten, immer möglichst kleine Scheine im Geldbeutel zu haben, da oft schon auf eine 1.000 Rp-Geldnote nur mit Mühe herausgegeben werden kann. Die meisten Restaurants, Geschäfte und Hotels auf Java akzeptierten Kreditkarten. Nicht alle Banken lösen Reiseschecks ein, eventuell muss mit geringeren Kursen gerechnet werden. Der Wechselkurs der Indonesischen Rupiah unterliegt starken Schwankungen. Es ist zu beachten, dass bei Ein- und Ausreise nicht mehr als 50.000 Rupiah mitgeführt werden dürfen.

Telefonieren

Selbst in kleineren Städten gibt es Telefonbüros, von denen man problemlos ins Ausland telefonieren kann. Viele Hotels verfügen über öffentliche Telefone, die Telefonkarten oder Kreditkarten akzeptieren. Landesweit gibt es Telekommunikationszentren, warung telekomunikasi (WARTEL), in denen internationale Anrufe getätigt werden können. Der Empfang mit Mobiltelefonen ist auf Java weit verbreitet. In Sumatra ist der Empfang meist nur in den größeren Städten möglich. Rufnummern für Notfälle sind: 110 (Polizei), 118 (Ambulanz für Verkehrsunfälle), 119 (Notarzt)

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung auf Java ist nur ausreichend. In den übrigen Provinzstädten ist die Versorgung nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Für Notfälle führt der Reiseführer eine umfangreiche Reiseapotheke mit sich. Falls Sie bestimmte Medikamente täglich benötigen, vergewissern Sie sich, dass Sie diese in ausreichender Menge dabei haben.

Die hygienischen Bedingungen in Indonesien entsprechen nicht dem europäischen Standard. Daher sollte man sich an einige Vorsichtsmaßnahmen halten: Häufig die Hände waschen, kein Leitungswasser oder unabgekochtes Wasser trinken, Obst vor dem Verzehr schälen.

Empfehlenswert ist auch die Überprüfung des allgemeinen Impfschutzes – Diphtherie, Tetanus und Polio. Weiter empfehlen wir Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus, Japanische Enzephalitis und eventuell gegen Tollwut. Das Malaria-Risiko ist landesweit ganzjährig hoch. Der Reisende sollte sich über Infektions- und Impfschutz sowie andere Prophylaxemaßnahmen rechtzeitig informieren und ärztlichen Rat einholen. Auf allgemeine Informationen, insbesondere bei Gesundheitsämtern, reisemedizinisch erfahrenen Ärzten, Tropenmedizinern, reisemedizinischen Informationsdiensten oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wird verwiesen.

Elektrizität

In vielen Häusern, auch in älteren Hotels, sind die Steckdosen etwas altmodisch. Nutzer von mitgebrachten Elektrogeräten sollten darauf achten, dass ihre Geräte Flachstecker haben oder einen Adapter mitbringen.

Die Netzspannung beträgt in der Regel 220 Volt, Frequenz 50 Hz. In ländlichen Gegenden zuweilen auch 110 V, 50 Hz

Zoll

Folgende Artikel können von Personen über 18 Jahre zollfrei nach Indonesien eingeführt werden:
200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 100 g Tabak; 1 Liter alkoholische Getränke, Parfüm für den persönlichen Gebrauch, Geschenke bis zu einem Wert von 250 US-Dollar pro Passagier oder 1.000 US-Dollar pro Familie.

Einfuhrverbot gilt für schnurlose Telefone und andere Handelsartikel, frisches Obst, Waffen, Munition, pornographische Produkte, Betäubungsmittel, rezeptpflichtige Medikamente, chinesische Publikationen und Medikamente. Es ist zu beachten, dass Videokameras, Radios, Ferngläser und Sportausrüstungen bei der Einreise deklariert werden müssen und bei der Ausreise wieder ausgeführt werden. Filme, Audio- und Videokassetten, CDs und Computersoftware müssen der Zensurbehörde zur Überprüfung vorgelegt werden. Der Besitz selbst geringster Drogenmengen wird mit hohen Haftstrafen geahndet, bei Drogenhandel droht die Todesstrafe.

Verhalten

Kein Indonesier erwartet von Touristen die Beachtung aller Regeln und Tabus. Das Übertreten geheiligter Gesetze allerdings wird selbst Fremden häufig verübelt, wenn es auch oft hinter einem freundlichen Lächeln verborgen wird.

Respektiert man jedoch die wichtigsten Grundsätze und hält sich an einige Touristentugenden, die man in Indonesien sehr schätzt (Höflichkeit, Bescheidenheit, Toleranz, Geduld), umschifft man auch die schroffsten kulturellen Klippen mühelos. Wichtigster Grundsatz ist die Konfliktvermeidung und das Streben nach Harmonie.

Beachten sollte man, dass Verhaltensweisen, die bei uns in Europa als üblich und gesellschaftsfähig gelten, in Indonesien Anstoß und Ärger erregen können. So ist es bei uns üblich Menschen, die wir mögen, anzufassen. Für einen Indonesier ist die Berührung durch einen Fremden ein Zeichen der Respektlosigkeit. Vor allem auf Java und Bali gilt der Kopf als Sitz der Seele und darf von einem Fremden nicht berührt werden. Auch kleinen Kindern sollte man nicht zärtlich übers Haupt streichen.

Sicherheit

Seit den Terroranschlägen auf Bali im Jahr 2002 wurden erhebliche Erfolge bei den Ermittlungen gegen die Drahtzieher der Anschläge erzielt, dennoch bleibt die Gefahr  von Terroranschlägen weiterhin bestehen. Die Sicherheitslage in der Provinz Aceh im Norden von Sumatra (Region in der das Dorf Suak Nie liegt) hat sich mit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens im Dezember 2006 verbessert. Für Aceh gelten jedoch weiterhin besondere Aufenthaltsregeln. Das Auswärtige Amt rät von Touristenreisen nach Aceh ab.


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